Sechs sächsische Azubis, zwei Autos, ein Ziel: ein Berufspraktikum im tschechischen Blansko

Die vielfältigen und neuen Anforderungen und Eindrücke eines Auslandspraktikums bereichern die eigene Persönlichkeit und stärken das Selbstbewusstsein. Gleichzeitig erweitern die Teilnehmer/-innen an einem berufsorientierten Auslandspraktikum ihr Fachwissen und ihre Fremdsprachenkenntnisse. So geschehen vor ein paar Monaten, als sich sechs junge Männer aus Sachsen im Rahmen des Tandem-Programms „Freiwillige Berufliche Praktika“ auf den Weg nach Tschechien machten. Vor sich hatten sie nicht nur eine spannende Anreise, sondern auch zwei Wochen Praktikum an der Staatlichen Berufsschule für Technik und Gastronomie Blansko. Tony Klavehn, Auszubildender zum Mechatroniker aus Radebeul, reflektiert sein Auslandspraktikum in Südmähren wie folgt:


Abenteuer Südmähren – Tschechische Republik

Vor  ein paar Monaten war es wieder soweit. Das europäische Programm für Bildung, Jugend und Sport der Europäischen Union – Erasmus+ und  das Koordinierungszentrum Deutsch-Tschechischer Jugendaustausch – Tandem, Regensburg,  unterstützten wieder den Azubiaustausch von zwei Auszubildenden zum Zerspanungsmechaniker (3. Ausbildungsjahr) und von vier Mechatroniker-Azubis (2. Ausbildungsjahr). Mit zwei Privat-Pkws und auf uns selbst gestellt, begaben wir uns in die beschauliche 12.000 Einwohner-Stadt Blansko in Südmähren.

In der Staatlichen Berufsschule für Technik und Gastronomie Blansko waren wir im schuleigenen Internat kostengünstig untergebracht und haben mit den tschechischen Auszubildenden gemeinsam verschiedene Aktivitäten durchgeführt. Die ersten Tage bestanden aus einem Sprachtraining, unterstützt durch einen deutschen Sprachanimateur, der seit sechs Jahren in Prag lebt. Es ging vor allem darum, sich kennenzulernen und die ersten Schritte für eine gute Kommunikation zu gehen. Dies geschah in kleinen Gruppen, welche je zur Hälfte aus Deutschen und Tschechen bestand. Durch Spiel und Spaß war schnell der Grundstein für die gemeinsame Zeit gelegt.

Zu Beginn der ersten Woche haben wir am Unterricht der Schule in Blansko teilgenommen. Für die Zerspannungsmechaniker gab es Lehrgänge im 3D-Scannen und Drucken, auch CNC-Fräsen stand auf der Tagesordnung. Die Mechatroniker bekamen eine Einführung in SMD-Löten, Pneumatik und Leiterplattendesign. Die netten Lehrer und die lockere Atmosphäre während des Unterrichts erleichterten den „harten“ Schulalltag.

Gegen Ende der ersten Woche besuchten wir die Punkva-Tropfsteinhöhle, welche von ihrer Größe und Pracht nicht mit deutschen Höhlen vergleichbar ist. Auch in der zweiten Woche haben wir unsere Freizeit gut genutzt, waren sehr oft unterwegs und haben dabei Land und Leute kennengelernt. Es ging u.a. in die benachbarte Kreisstadt Boskovice und nach Černá Hora mit der gleichnamigen Brauerei. Im Rahmen einer Führung erfuhren wir hier viel Interessantes über die ursprünglichste Form der Bierherstellung.

Das hochsommerliche Wetter während unseres Praktikums verschlug uns an den Nachmittagen immer wieder zum Baden an den nahe gelegenen See. Sportlicher Höhepunkt war ein gemeinsames Lasertag-Spiel in Brno gegen Ende der zweiten Woche, welches wir klar gegen die deutlich stärkeren Tschechen verloren.
Unterm Strich waren es für uns zwei hoch interessante und lehrreiche Wochen, bei denen wir neue Kontakte knüpfen und viele Erfahrungen für unser späteres Leben sammeln konnten.

Tony Klavehn, Auszubildender zum Mechatroniker, Radebeul

Gruppenfoto der Azubis in Blansko