R wie Religion
Tschechien ist ein mehrheitlich atheistisches Land, in dem sich fast 60 Prozent der Bevölkerung als konfessionslos bezeichnen. Historische Gründe hierfür sind unter anderem die Hussitische Reformation (15. Jahrhundert), die Folgen des 30jährigen Krieges (Gegenreformation), Säkularisierungsmaßnahmen unter Kaiser Joseph II., die Abwendung von der römischen Kirche nach der Gründung der Tschechoslowakei 1918 und schließlich die staatliche Gängelung beziehungsweise Verfolgung der Religionsgemeinschaften unter dem kommunistischen Regime. Heute bekennen sich ca. 26,8 Prozent der tschechischen Bevölkerung zum katholischen Glauben, 1,1 Prozent sind evangelisch (Böhmische Brüder), 1 Prozent tschechoslowakisch-hussitisch und 3,2 Prozent gehören sonstigen Religionsgruppen an (etwa 23.000 orthodox, 7.000 buddhistisch, 3.700 muslimisch, 5.000 jüdisch). Wichtige Feiertage für die christlichen Glaubensgemeinschaften sind der 5. Juli, an dem an die Ankunft der Slawenapostel Kyrill und Method in Großmähren im Jahre 862 erinnert wird, und der 6. Juli, an dem im Jahr 1415 Jan Hus auf dem Konstanzer Konzil als Ketzer verurteilt und auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde.
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