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Schulischer Austausch

Deutsch-tschechische Radtour von Prag nach Regensburg

Johanna Winklmann besucht die Klasse 10a des Gymnasiums Lappersdorf (Bayern). An internationalen Jugendbegegnungen hat die 15-Jährige großes Interesse. Nach einer spannenden Auslandserfahrung zuerst in Frankreich, dann in Prag, führte sie ihre jüngste Jugendbegegnung erneut ins Nachbarland Tschechien. Dort nahm sie mit neun Mitschüler/-innen an einer deutsch-tschechischen Radtour von Prag nach Regensburg teil. Ihre Erlebnisse und Erkenntnisse beschreibt Johanna wie folgt:

Wir, fünf Mädels und fünf Jungs vom Gymnasium Lappersdorf, sind am Donnerstag, 22. September 2016, am Bahnhof in Regensburg mit dem Flix-Bus nach Prag losgefahren; drei Lehrer haben uns begleitet. Nach dreieinhalb Stunden Fahrt sind wir in Prag von unseren Austauschpartnern, acht tschechischen Schüler/-innen der Deutschen Schule Prag (DSP), empfangen worden. Anschließend haben wir in einem Einkaufszentrum Pizza gegessen, dabei hatten wir schon viel Spaß. Die Sprache war kein Problem, da die tschechischen Schüler/-innen sehr gut Deutsch können, eben wegen der Deutschen Schule. Es war überhaupt noch viel internationaler, weil ein paar Jugendliche mit asiatischen, russischen und österreichischen Wurzeln dabei waren. In Prag haben wir bei Gastfamilien übernachtet. Mit den Gasteltern konnten sich einige von uns nicht so gut unterhalten, weil die Eltern oft nicht Deutsch sprechen (und wir kein Tschechisch), aber ein bisschen Englisch funktionierte meistens.

Am Freitagvormittag sind wir alle zusammen zur Bayerischen Repräsentanz in Prag gegangen, wo wir einen kurzen Vortrag anhören und einen Film anschauen durften; danach sind wir noch in die Landesausstellung gegangen. Als Stärkung haben wir typisch Prager „Baumstriezel“ gegessen – hmm lecker...! Am Nachmittag sind wir dann, gestärkt von einem weiteren Essen im Einkaufszentrum an der Deutschen Schule Prag, mit den Fahrrädern Richtung Hořovice aufgebrochen, natürlich mit Helm! (Anmerkung der Redaktion: In Tschechien gilt für Radfahrer Helmpflicht!) Unterwegs gab es ein paar kleinere Unfälle: Zum Beispiel fuhren zwei Jugendliche zusammen oder konnten das Gelände nicht einschätzen und fielen hin; aber glücklicherweise ist nichts wirklich Schlimmes passiert. Einige Fahrräder haben Schäden abbekommen, aber das war halb so schlimm, da wir einen Begleitbus hatten, der unser Gepäck und ein zusätzliches Fahrrad transportierte. Als wir am ersten Tag gemerkt haben, dass es verschiedene Geschwindigkeitsgruppen gab, teilten wir uns in zwei Gruppen auf. Das Lustige war, dass die schnellere Gruppe nur aus Deutschen und einer Tschechin bestand und die langsamere nur aus Tschechen.

Von Hořovice sind wir tags darauf nach Pilsen geradelt. Das Hotel sah von außen und im Treppenhaus aus wie ein toller, alter Palast, doch die Zimmer waren wie in einem Altenheim oder in einem Kloster – schlicht und nicht gerade gemütlich.

Am nächsten Morgen machten wir eine kleine Stadtrallye. Da die Aufgaben auf Tschechisch waren, sind immer zwei deutsche Schüler/-innen und ein Tscheche oder eine Tschechin in eine Gruppe gegangen, um die Aufgaben zu lösen. Von dort führten uns die Spuren Karl IV. über Domažlice und die deutsch-tschechische Grenze nach Roding, wo wir unsere letzte Nacht verbrachten. Als wir kurz vor Regensburg waren, haben wir alle zusammen Volleyball gespielt, wodurch die internationale Freundschaft noch mehr gestärkt wurde.

Wir sind täglich zwischen 50 und 75 Kilometer mit dem Rad durch Tschechien (und am Schluss durch Bayern) geradelt; hört sich sehr viel an, aber mit den richtigen Leuten macht es echt viel Spaß. Kann ich nur empfehlen!

Johanna Winklmann
Gymnasium Lappersdorf

Anmerkung der Redaktion: Johanna ist von internationalen Jugendbegegnungen so begeistert, dass sie demnächst für elf Wochen nach Australien geht. Sie nimmt an einem Austauschprogramm des Bayerischen Jugendrings (BJR) teil. 

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