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Die Welt deutsch-tschechisch

Deutsch-Tschechisches Gesprächsforum

Die Jahreskonferenz des Deutsch-Tschechischen Gesprächsforums fand heuer unter der Überschrift „Was tun? Deutsche und tschechische Strategien zum demographischen Wandel“ am 15./16.11.2013 in Görlitz statt. Etwa 150 Teilnehmer/-innen hatten die Gelegenheit, bei den Panels zu den Themen „Kann die Politik dem demografischen Wandel noch entgegensteuern?“, „Wie wird mit den Auswirkungen des demographischen Wandels umgegangen?“ und „Demographischer Wandel in der Euroregion Neisse-Nisa-Nysa“ mitzudiskutieren sowie die Projekte der Projektmesse, bei der sich lokale und regionale Initiativen zum demographischen Wandel vorstellten, kennen zu lernen. Als Ergebnis des Treffens gab das Gesprächsforum folgendes Kommuniqué heraus:

"Der demographische Wandel wird in den nächsten Jahren und Jahrzehnten deutliche Auswirkungen auf unsere Gesellschaften haben. Immer mehr alten Menschen werden immer weniger junge Menschen gegenüber stehen. Die Konsequenzen dieser Entwicklungen sind in Deutschland zwar schon jetzt deutlicher spürbar als in Tschechien, doch werden beide Länder in ihren Ausbildungs-, Arbeits- und Sozialstrukturen tiefgreifende Veränderungen vornehmen müssen.

Diese Veränderungen, so wurde bei der diesjährigen Jahreskonferenz deutlich, müssen unter Einbeziehung aller gesellschaftlichen Akteure und möglichst grenzüberschreitend gestaltet werden. Staatliche Maßnahmen und Gesetze alleine reichen nicht aus, um vorhandene Sozialstrukturen umzugestalten. Es ist auch ein kultureller Wandel notwendig, der überkommene Generationen- und Gesellschaftsbilder neu ausrichtet. So müssen die ältere Generation nachhaltiger in Arbeitsprozesse integriert (lebenslanges Lernen, altersgerechte Arbeitsplätze) und flexible
familienpolitische Instrumente (Kinderbetreuung, Teilzeitarbeitsmodelle) geschaffen werden.

Hierbei sind alle Sozialpartner gefragt und sowohl die Privatwirtschaft als auch der Staat müssen eine gemeinsame Verantwortung für die Gestaltung der Zukunft übernehmen. Dabei können Deutschland und Tschechien voneinander lernen und miteinander kooperieren. Der Ausbau des dualen Ausbildungssystems auch in Tschechien würde beispielsweise die zielgerichtete Qualifizierung junger Arbeitskräfte deutlich verbessern. „Wir müssen den bilateralen Dialog zu diesen Fragen weiterführen“, so der Beiratsvorsitzende des Gesprächsforums, Parlamentarischer Staatssekretär Christian Schmidt MdB, „und die wichtigen Akteure aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft miteinander ins Gespräch bringen. Wir müssen die besten Beispiele in beiden Ländern übernehmen und ausbauen. Beispiele wie die Meisterschule Isergebirge in Liberec/Reichenberg können Leuchttürme der proaktiven Zusammenarbeit werden! Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit in der Euroregion Neiße ist als Beispiel des so dringend nötigen querschnittlichen Ansatzes nachahmenswert.“

Christian Schmidt und der tschechische Ko-Vorsitzende MUDr. Luděk Sefzig, Senator a.D., erklärten zum Abschluss der Konferenz, Anfang 2014 weitere Initiativen zu diesem Thema ergreifen zu wollen. Sie wollen dies insbesondere durch Anregung von bilateralen Initiativen erreichen und bei der nächsten Sitzung des bilateralen Beirats im März 2014 in Nürnberg darüber berichten.

Kommuniqué

 

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